Max Negrelli
Tisch (Traum, Juli 2015)
2016

Birkenholz, Stahl 
210 x 110 x 70 cm 
Prototyp

Auch wenn dieser Tisch aufgrund seiner ausladenden Öffnungen - um nicht zu sagen: Löcher - im Bereich der eigentlichen zentralen Abstell- und Ablageflächen äußerst unpraktisch erscheint, erweist sich dieses Möbel im realen Gebrauch als absolut kongeniale Umsetzung zeitgenössischer Konventionen. Denn sein Entwerfer, Max Negrelli, geht bei der Dimensionierung der Flächen, eben nicht von einem „so wie immer“, also der Festlegung einer großen Fläche, die dann meist nur verlegen mit Obstschalen, Blumenvase oder ähnlichen Platzhaltern drapiert wird, aus, sondern vom tatsächlichen Flächenbedarf eines sporadisch hier Speisenden oder hier Arbeitenden. Und dieser Flächenbedarf ist durchaus limitiert und entspricht keineswegs den Ausmaßen einer sonntäglich eingedeckten Tafel. Genau genommen kommt man in den meisten Fällen mit einem armlangen mal armbreiten Carré oder Streifen aus, ähnlich der Zonierung eines Bartresens. Und exakt dieses Flächen-Verständnis überträgt Negrelli auf seinen Entwurf. Dass sich dank dieser loopartigen Anlage auch für die Tischmitte völlig neue funktionale und performative Möglichkeiten ergeben, erhebt diesen Entwurf tatsächlich zu einer verblüffenden (aber gleichwohl selbstverständlichen) Konzept.